Profil oder Seite – oder beides? Gerade für Freiberufler keine einfache Frage. Facebook-Expertin Annette Schwindt hat sie sich kürzlich in ihrem Blog gestellt und eine Blogparade dazu gestartet.
Viele meiner Kunden, ob Unternehmen oder Agenturen, kommen um eine geschäftliche Fanpage nicht herum, wenn sie auf Facebook aktiv sein wollen. Aber wie halte ich es selbst mit meinem Auftritt in dem sozialen Netzwerk?
Erste Schritte im „Web 2.0“
Facebook war mein erstes Social-Media-Experiment, als ich mich 2008 selbstständig machte. Damals war der blaue Riese in Deutschland noch eher ein Zwerg und Social Media für mich aufregendes Neuland. Ich legte mir ein Profil an und postete mit Feuereifer Links und Fundstücke, die mich beruflich beschäftigten. Privates habe ich schon damals selten auf der Plattform geteilt. Im Gegenzug bekam ich wertvolle Leseempfehlungen und hin und wieder Gelegenheit, mit anderen über Fachliches zu diskutieren.
Neue Leser, alte Bekannte
Mein „Freundeskreis“, der anfangs hauptsächlich aus digital begeisterten Kolleginnen und Besuchern meiner Seminare und Workshops bestand, wuchs. Doch je populärer Facebook wurde, desto häufiger verlinkten sich private Kontakte mit mir: Freunde, Schulkameraden aus Kindertagen, entfernte Verwandte und Bekannte – meine Leserschaft veränderte sich, mein Newsfeed auch.
Ich ahnte zwar, dass die öffentlichen Posts auf meiner Pinnwand einen wachsenden Teil meiner Leser herzlich wenig interessierten, meinen thematischen Schwerpunkt wollte ich trotzdem nicht aufgeben. Schließlich ging es mir vor allem um beruflichen Austausch und darum, meinen Kunden eine Chance zu geben, mich als Beraterin kennen zu lernen. Wem das nicht passte, der sollte mir doch die Freundschaft kündigen – was übrigens kaum jemand tat. Vier Jahre bin ich mit dieser Lösung gut gefahren.
Fanpage-Start mit Hindernissen
Als ich im letzten Jahr meiner Website einen Relaunch spendierte, habe ich mich doch entschlossen, eine separate Seite für Letternleuchten anzulegen. Die Listenfunktion war mir zu unhandlich, aber mein Mischprofil schien mir auch überholt. Besser eine saubere Trennung, ein professioneller Auftritt, dachte ich.
Ich lud meine Freunde auf die neue Seite ein und pflegte eine Weile Profil und Fanpage parallel, was sich wegen der inhaltlichen Nähe als aufwendiges Unterfangen erwies. Nach ein paar Wochen machte ich einen radikalen Schnitt: Ich reduzierte die Sichtbarkeit meiner Profilposts und kappte alle Kontakte, die ich nicht persönlich kannte. In Zukunft wollte ich mich ganz dem Aufbau meiner Fanpage widmen. Mein Profil nutze ich seitdem nur noch zum Lesen und Kommentieren, um mich für Veranstaltungen anzumelden oder in Gruppen aktiv zu sein.
Die eigene Plattform: das Letternleuchten-Blog
Doch so richtig Herzblut fließt in das Projekt Facebook-Seite bisher nicht, was auch daran liegen mag, dass ich zunehmend mit dem Netzwerk fremdele. Auf anderen Plattformen wie Twitter fühle ich mich inzwischen deutlich wohler. Dazu haben die endlosen Diskussionen um Edgerank und Privatsphäre genauso beigetragen wie die permanenten Änderungen auf Facebook, die mir jedes Mal kostbare Zeit stehlen. Und die investiere ich viel lieber in meine eigene Plattform, in mein Letternleuchten-Blog.
[…] Ilona Schäkel: Profil oder Seite – oder beides? […]
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